Unterstützung in persönlichen Krisenzeiten

Je nach Ausmaß und Dauer von Stress oder psychischen Beschwerden kann es sein, dass ein Online-Training nicht ausreicht, um Ihnen die Unterstützung zu bieten, die Sie gerade brauchen. Hier können Sie sich über die verschiedenen Unterstützungsangebote unseres Gesundheitssystems informieren. Diese können Sie auch als Ergänzung zum Online-Training nutzen oder wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen das Training nicht in dem Maße weiterhilft, das Sie sich erhofft haben.

Die ambulante Versorgung

Die Untersuchung und Behandlung einer leichten bis mittelgradigen Depression kann von allen ärztlichen Gruppen und von psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt werden.

Wer ist an der Versorgung von Menschen mit depressiven Beschwerden beteiligt?

Hausarzt

Studierter Mediziner mit der Berufszulassung (Approbation) als Arzt. Dazu zählen in der Regel:

  • Fachärzte für Allgemeinmedizin, die nach ihrem Studium eine fünfjährige Weiterbildung unter anderem in Chirurgie, Innerer Medizin und einem zusätzlichen Fachgebiet gemacht und eine Facharztprüfung abgelegt haben.
  • Fachärzte für Innere Medizin, die nach ihrem Studium eine sechsjährige Weiterbildung in der Inneren Medizin gemacht und eine Facharztprüfung abgelegt haben.
  • Praktische Ärzte, das heißt Ärzte ohne Facharztausbildung.

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Studierter Mediziner mit Berufszulassung (Approbation) als Arzt, der nach dem Studium eine fünfjährige Weiterbildung in Psychiatrie (4 Jahre) und Neurologie (1 Jahr) gemacht und eine Facharzt-prüfung abgelegt hat. Die Psychotherapie ist Bestandteil der Weiterbildung.

Psychologischer Psychotherapeut

Studierter Psychologe mit Diplom- oder Masterabschluss und Berufszulassung (Approbation) als Psychotherapeut, der nach dem Studium mindestens eine dreijährige Vollzeitausbildung oder eine fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung zum Psychotherapeuten absolviert und eine staatliche Prüfung abgelegt hat.

Facharzt für Nervenheilkunde

Studierter Mediziner mit Berufszulassung (Approbation) als Arzt, der nach dem Studium eine sechsjährige Weiterbildung in der Psychiatrie (3 Jahre) und in der Neurologie (3 Jahre) gemacht und eine Facharztprüfung abgelegt hat.

Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Studierter Mediziner mit Berufszulassung (Approbation) als Arzt, der nach dem Studium eine fünfjährige Weiterbildung in Psychiatrie, Innerer Medizin und Allgemeinmedizin gemacht und eine Facharztprüfung abgelegt hat. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Facharztausbildung liegt in der Psychotherapie.

Arzt mit dem Zusatztitel Psychotherapie oder Psychoanalyse

Studierter Mediziner mit Berufszulassung (Approbation) als Arzt und Facharztausbildung, der berufsbegleitend eine Zusatzweiterbildung zum fachgebundenen Psychotherapeuten oder Psychoanalytiker gemacht hat. Deren Umfang entspricht nicht dem der Facharztausbildung, ist aber spezifisch auf die Psychotherapie beziehungsweise Psychoanalyse zugeschnitten.

Erster Schritt: Suchen Sie Ihren Hausarzt oder einen Psychotherapeuten in seiner Praxis auf!

Der wichtigste Schritt ist der Gang zum Arzt oder Psychotherapeuten. Es kann helfen, wenn Sie einen Angehörigen oder Freund mitzunehmen, der Sie gut kennt und dem Sie vertrauen. Er kann Sie unterstützen und vielleicht bestimmte Stimmungs- und Befindensveränderungen bei Ihnen noch einmal „von außen“ beschreiben.

Wenn es Ihnen bei der Versorgung durch den Hausarzt nach 6 bis 8 Wochen noch nicht besser geht, sollten Sie an einen Fachspezialisten oder einen ärztlichen beziehungsweise psychologischen Psychotherapeuten überwiesen werden (am Ende dieser Übersicht finden Sie eine Tabelle, in der Funktionen und Aufgaben der Fachleute beschrieben werden, die an der Versorgung depressiver Menschen beteiligt sind).

Wie finde ich einen Psychotherapieplatz?

Es kann schwierig sein, den „richtigen“ Psychotherapeuten zu finden. Zum einen ist es häufig schwer, überhaupt jemanden zu finden, der Zeit und einen Termin frei hat. Zum anderen müssen Sie und der Psychotherapeut auch zueinander passen, wenn die Therapie Erfolg haben soll. Wichtig ist, dass Sie sich von anfänglichen Fehlschlägen nicht entmutigen lassen.

Hier können Sie Unterstützung bei der Suche erhalten:

Die Stationäre Versorgung

In einigen Fällen kann ein stationärer Aufenthalt besser geeignet sein, die depressive Beschwerden zu lindern:

  • wenn Sie an einer schweren Depression leiden,
  • eine andere psychische Erkrankung nicht sicher auszuschließen ist
  • die Behandlung mit mehreren Alternativen erfolglos war,
  • akute Selbst- oder Fremdgefährdung anzunehmen ist

Es gibt besondere Fachkrankenhäuser für psychische Erkrankungen und Fachabteilungen in Allgemeinkrankenhäusern für Psychiatrie und Psychotherapie beziehungsweise Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Außerdem haben viele Krankenhäuser so genannte Ambulanzen oder Polikliniken, in denen sie Patienten behandeln, die nicht stationär aufgenommen werden. Daneben gibt es „teilstationäre“ Angebote in Tageskliniken.

Beispielhaft für die Versorgung von Menschen mit depressiven Beschwerden sind die Schön-Kliniken für psychosomatische Medizin. So erfolgt die Behandlung in der Schön-Klinik in Bad Arolsen nach dem neuesten Stand wissenschaftlicher Forschung und in enger Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg.

Hier gelangen Sie zur Homepage aller Schön-Kliniken.

Hilfe in akuten Krisen

Krisenfall

Sollten Sie sich gerade in einer akuten Krisen befinden, scheuen nicht von einer der verschiedenen Krisendiensten Gebrauch zu machen.

Krisendienste

Kliniken und andere Krisendienste in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel in der Adressliste der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Diese Krisendienste beschränken sich in der Regel nicht auf Beratung bei Depression, sondern sind allgemeine Anlaufstellen in seelischen Notlagen:

Erste Hilfe Adressen

Telefonseelsorge

Ein offenes Ohr in Lebenskrisen finden Sie – meist rund um die Uhr – bei der Telefonseelsorge, kostenfrei und anonym. Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge kennen meist auch die Einrichtungen, an die Sie sich im Falle ernsthafter Suizidalität wenden können:

www.telefonseelsorge.de

Tel: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Notruf 112

Auch für psychische Notfälle ist der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zuständig. Wenn Sie in einer akuten Krise sind und z.B. drängende Suizidabsichten bestehen und Sie selbstständig nicht in der Lage sind, Hilfe aufzusuchen, können Sie unter der 112 umgehend Hilfe bekommen.

Welche anderen Unterstützungsangebote gibt es?

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Selbsthilfegruppen

Rat und Unterstützung beim Umgang mit einer Erkrankung zu erhalten, ist immer von Vorteil, wenn es darum geht, eine akute Erkrankung zu bewältigen oder mit einer chronischen Erkrankung leben zu lernen. Eine wichtige Rolle spielen hier Selbsthilfegruppen und -organisationen und Beratungsstellen.

Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe finden Sie am besten über die örtlichen Selbsthilfekontaktstellen, die es überall in Deutschland gibt. Deren Adresse erhalten Sie bei NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).